Die Spieler

Die nachfolgenden Beschreibungen haben mit meinen Vereinskollegen überhaupt nichts zu tun. Falls sich einer doch beschrieben glaubt, dann irrt er sich – ganz bestimmt!

Der Remisanbieter

Was er fürchtet, sind Niederlagen. Die kann man vermeiden, wenn man rechtzeitig Remis anbietet. Am besten schon nach wenigen Zügen, bevor etwas passiert ist. Vielleicht nimmt der Gegner an und der Tag ist gerettet!

Der Theoriepauker

Keine Eröffnung, die er nicht mindestens bis zum fünfzehnten Zug in allen Varianten kennt! Staunend schaut man zu, wenn er Spiele analysiert. Seine Vereinskollegen fragen sich, wann er die viele Zeit aufbringt, um sich diese unglaublichen Kenntnisse anzueignen. Zum Glück ist er oft noch Schüler oder Student.

Der DWZ-Süchtige 

Wozu spielt man Schach? Ganz klar: Um DWZ-Punkte zu gewinnen! Seine Gegner bezeichnet der DWZ-Süchtige nicht mit ihrem Namen, sondern mit ihrer DWZ-Zahl – also als „Achtzehnhunderter“  oder „Zweitausender“.

Der Lernresistente

Auch nach Jahren im Verein verbessert sich seine Spielstärke nicht im geringsten. Er besteht darauf, immer wieder die gleichen Fehler zumachen. Konsequent weigert er sich, irgend etwas zu lernen. Bei seinen Gegnern ist er beliebt.

Der Zurückzieher

„Berührt ist geführt“ – ist ihm zwar durchaus bekannt. Er wendet diese Regel aber nur ungern auf sich selber an. Merkt er, dass sein Zug ein Fehler war, dann zieht er diesen blitzschnell zurück und macht einfach einen anderen. Beim Gegner ist er allerdings nicht so großzügig – Regeln sind schließlich dazu da, dass man sie einhält!

Der Triumphator

Die Freude über einen Sieg führt bei ihm zu einer unstillbaren Redseligkeit. Und so muss er allen Anwesenden – vor allem aber seinem unterlegenen Gegner – wieder und wieder erklären, dass er, warum er und wie er gewonnen hat.

Der Machnix

Frage eines langjährigen Vereinskollegen, der auch mal ein Schachbrett aufräumen wollte: „Wo kommen denn die Bretter hin?“

Der Allzuständige

Man erkennt ihn leicht: Ganz gleich was zu tun ist – Vereinskollegen und Gegner wenden sich an ihn. Einer muss sich ja drum kümmern!

Der Ausdiskutierer

Versammlungen sind sein Revier! Alles muss dort gründlich diskutiert werden. Und wenn dann alles von allen gesagt worden ist, fangen wir einfach wieder von vorne an!

Der Unverbindliche

Eigentlich hat er gar keine Zeit. Aber wenn die Mannschaft auf ihn angewiesen ist, dann könnte  er vielleicht schon mal aushelfen. Gelegentlich, wenn er mal Zeit hat.

Der Sparsame

Wenn man sich anstrengt, kann man die Kosten fürs Schach bis auf ein Minimum senken. So kann man etwa zum Mannschaftsspiel in die Vereinsgaststätte des Gegners die vorher bei Aldi besorgten Getränke mitbringen!

Der Absager

Eigentlich ist ihm die Mannschaft wichtig. Es tut ihm daher leid, wenn er sie mal nicht unterstützen kann. Wenn zum Beispiel am Spieltag seine Frau überraschend Geburtstag hat. Weil er stets bis zum letzten Moment hofft, dass es doch noch klappt, sagt er erst am Abend vor dem Spiel ab.